10.2 Das Uhrengehäuse - Junghans Schwingpendeluhren - Mysterieuse

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10.2 Das Uhrengehäuse

10 Reparatur / Restaurierung
10.2       Das Uhrengehäuse

Die rückwärtige Schraube des mittleren Steges wird gelöst, danach wird die mittlere Stange mit der Gewichtskugel unter Abdrehen der Einstellmutter herausgeschraubt.
Danach werden die Teile der Gewichtsregulierung von der Stange abgenommen. Dies sind:

2 Abstandshalter
1 Feder 
2 Schalen der Gewichtskugel

Kleine Feder zur Gewichtsstabilisierung in der Kugel (fehlt oft)
Rosette auf der Gewichtskugel
Bleigewicht

Alle Teile mit Ausnahme der Bleikugel  nacheinander unter Beobachtung im Ultraschallbad reinigen. Wenn Gehäuseteile lackiert sind (Lünette und Kugelschalen), kein Ultraschallbad verwenden, es sei denn, es ist eine Neuvergoldung geplant. Die Reinigungszeit für die Gehäuseteile im Ultraschallbad mit heisser Reinigungsflüssigkeit beträgt nur wenige Sekunden! Wird zu lange gereinigt, verschwindet zuerst die galvanische Vergoldung und danach die Sperrschicht, sodass nur Kupfer übrigbleibt.
Eine Neuvergoldung durch Lackierung mit Goldlack ist abzulehnen, weil sie jeder anerkannten Restaurierungsmethode entgegenläuft. 
Viele Uhren des Typs 1 waren im Einbrennverfahren teillackiert in grün, blau oder braun. Diese Lackierung war auf Lünette, Rückdeckel und Gewichtskugel aufgetragen, die übrigen Uhrenteile waren vergoldet.
Eine Restaurierung der Lackierung ist schwierig und sollte sich in der Regel auf Reinigung und polieren des verbliebenen Lackes mit einem mikrokristallinen Wachs beschränken.
Das Uhrenglas ist häufig bei früheren Reparaturen durch ein Plastikteil ersetzt worden. Dieses kann leicht durch ein neues Glas ersetzt werden, die Größe liegt bei Uhren des Typs eins zwischen 454 und 461. Bei Uhren des Typs zwei und drei ist die Größe des Uhrglases in der Größenordnung 435. Ein genaues ausmessen der Größe ist unumgänglich. Das Glas ist mit seinem Glashaltering nach vorn aus der Lünette herauszudrücken. Dann wird das neue Glas in den Haltering eingesetzt und dieser in die Lünette. Es ist darauf zu achten, dass nicht zu viel Kraft aufgewendet wird, da ansonsten der Klemmrand der Lünette, der aus dünnem Blech besteht, verformt werden kann. In der Folge ist dann die Lünette nicht mehr auf dem Uhrengehäuse festzuklemmen. Dies gilt für Uhren des Typs 1.
Es kann hilfreich sein, den Uhrglas-Haltering mit einem Heissluftgebläse zu erwärmen und dann das gekühlte Glas einzusetzen. Auch beim Einsetzen des Halterings mit Glas in die Lünette ist es hilfreich, die Lünette zu erwärmen.
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